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Mais (Bauer)

Der Mais

Der Mais, eine Pflanze aus der Familie der Süßgräßer, lat. Zea Mays, ist eine wirtschaftlich sehr bedeutende Pflanze. Als Nahrungsmittel für Menschen und Futtermittel für Tiere werden jährlich über 750 Mill. Tonnen geerntet. Neuerdings wird Mais auch als Energiepflanze angebaut. Maisstärke spielt eine Rolle als Ausgangsprodukt für Biokunststoffe.

Merkmale:

Kulturmais ist eine formenreiche, einjährige, sommergrüne, monözische, d.h. Einjährige Pflanze, die eine Wuchshöhe von bis zu drei Metern erreicht.Der runde, meist unverzweigte Stängel ist von glatten Blattscheiden bedeckt und innen markhaltig. Die männlichen Blütenstände sind als endständige Rispe an der Sproßspitze; während die weiblichen Blütenstände als seitliche Kurztriebe aus den Blattachseln am unteren bis mittlerem Halm wachsen. Die Blütezeit in Mitteleuropa ist von Juli bis September. Da der Mais wie alle Gräßer windblütig ist, erfolgt die Bestäubung der weiblichen Blüten durch den Wind.

Geschichte:

Der Ursprung des Maisanbaus liegt in Zentralmexiko. Die Entwicklung des heutigen Kulturmaises, der sich nur mit menschlicher Hilfe fortpflanzen kann, ist eine der größten Leistungen der Menschheit in der Domestizierung von Nutzpflanzen.
Forscher entdeckten schon 8700-9000 Jahre alte Spuren des Maisanbaus und entsprechende Werkzeuge im Süden Mexikos.
Nachdem Christoph Columbus die Pflanze in der Karibik entdeckte und nach Europa brachte, wurden schon 1525 in Spanien die ersten Felder mit Mais angebaut. Der Maisanbau verbreitete sich im Mittelmeerraum. 1574 wurden schon Felder in der Türkei und am oberen Euphrat angelegt.
In Deutschland wurde Mais im 16. und 17. Jahrhundert in klimatisch begünstigten Regionen wie dem Rheinland oder Baden angebaut. Erst als 1805-1806 eine Pflanzenseuche die Kartoffelernte beeinträchtigte wurden an das Klima angepaßte Sorten gezüchtet und angebaut, aber noch im 19. Jahrh.nur 1% der Anbaufläche für Mais genutzt. Erst seit den 1970er Jahren gibt es an die mitteleuropäischen Verhältnisse angepassten Sorten, so dass sich der Maisanbau stark ausbreitete.
Seit den 1990er Jahren werden mittels Gentechnik hergestellte schädlings- u. herbizidresistente Maissorten angebaut. 2009 erfolgte der Anbau in 16 Ländern, u. a.in den USA,Brasilien, Argentinien, Kanada.. Allein in den USA betragen der Anteil transgener Sorten 85%. In der EU muß gentechnisch veränderter Mais in Lebensmitteln kenntlich gemacht werden.

Krankheiten:

Auflaufkrankheiten wie Keimlings-, Wurzel-,Stängel- und Kolbenfäule, Maisbeulenbrand, Maissrost.

Tierische Schädlinge:

Ackerschnecken, Drahtwürmer, Maiszünzler, Westlicher Maiswurzelbohrer
Der Maiswurzelbohrer, der vor ein paar Jahren erstmals am Oberrhein auftauchte, hat nun auch den Ulmer Raum erreicht.(siehe SWP vom30.08.12) Um den Schädling möglichst umweltfreundlich auszurotten, darf auf ausgewiesenen Feldern 2 Jahre kein Mais angebaut werden. Als der Maiswurzelbohrer am Oberrhein das erste Mal in Deutschland auftauchte, hat man ein angeblich ungefährliches Gift versprüht. Daraufhin gab es ein großes Bienensterben. So will man um Ulm herum versuchen, den Schädling auszuhungern. Für Biogasanlagen, die ja vielfach mit Mais betrieben werden müssen ihre Eigner nach Alternativen suchen, z.B. Zuckerhirse.

Nutzung:

Nur etwa15%der globalen Maisernte werden al s Nahrungsmittel verwendet, 63% als Nutztierfutter, 11% verarbeitet, 10% anderweitig genutzt, davon 1% als Saatgut. In Deutschland wird der größte Teil des angebauten Maises für Futtermittel verwendet. Ein kleinerer, stetig wachsender Anteil wird zur Energiegewinnung eingesetzt.
Der Rest wird als Lebensmittel verarbeitet: Mehl, Gries, Stärke, Glukosesirup, Maiskeimöl, Cornflakes, Popcorn, Polenta, Tortillas, u.s.w.

Nixtamalisation:

Wo Mais ein tägliches Grundnahrungsmittel ist,werden die Körner viele Stunden mit alkalischen Stoffen(z.B.Holzasche)gekocht, enthülst, nass zu einem Teig vermahlen, getrocknet und zu Mehl verarbeitet. Nur so sind einige lebenswichtige Eiweißstoffe des Maises für die menschliche Verdaung zu gebrauchen. Dieses Verfahren wurde in Mexiko schon um 1500 v. Chr. verwendet.
In Westafrika, wo der Mais noch nicht so lange angebaut wird, ist dieses Verfahren unbekannt.
Dadurch treten bei den Menschen häufig Mangelerscheinungen (Pellagra), vor allen wenn es sonst keine Eiweißquellen gibt, auf.
Maisfeld auf dem Hochsträß, Ulm. Foto: M.Bauer

M.Bauer

Quellen: Wikipedia; Südwestpresse

Artikelbild: (pixabay)