AK PflanzenökologieForschendes Lernengrundlegende Informationen

Scholander-Kammer

Scholanderkammer

Die Scholander-Kammer, auch Scholanderbombe genannt, ist ein Messinstrument zur Messung des Wasserpotentials innerhalb einer Pflanze. Es wird also damit die Wasserverfügbarkeit in einem Ast oder einem Blatt bestimmt.

Der Wasserhaushalt einer Pflanze umfasst die Vorgänge in der Pflanze von der Wasseraufnahme in den Wurzeln über den Wassertransport durch die Zellen, bei dem Nährstoffe, Abwehrstoffe usw. verteilt werden, bis zur Wasserabgabe (Transpiration). Um diese Vorgänge zu untersuchen und zu verstehen, ist es notwendig, die Wasserverfügbarkeit an verschiedenen Stellen der Pflanze zu kennen. Hier kommt die Scholanderkammer zum Einsatz. Damit kann man das Wasserpotential praktisch an jeder Stelle der Pflanze, an der man ein Blatt oder einen Ast abtrennen kann, bestimmen.

Bei gesunden Bäumen nimmt das Wasserpotential von unten bis zur Krone hin kontinuierlich zu. Geschädigte Pflanzen zeigen immer auch eine Störung im Verlauf des Wasserpotentials.

Messprinzip:

Ein Blatt oder ein kleiner Zweig (die Probe) wird abgeschnitten und sofort in den Probenbehälter (1) (die Kammer) gesteckt, und zwar so, dass die Schnittfläche oben noch sichtbar ist.

Durch die Gummidichtung ( 4 ) ist der Behälter luftdicht verschlossen; in der Kammer herrscht zunächst Atmosphärendruck.

Der Luftdruck in der Kammer wird nun stetig mit Hilfe der komprimierten Luft in der Pressluftflasche ( 2 ) erhöht und gemessen ( 3 ) bis Wasser durch die Schnittfläche aus der Probe austritt.

Dann ist der sog. Gleichgewichtsdruck erreicht; er entspricht dem Wert des Wasserpotentials der Probe zum Zeitpunkt des Abschneidens.

Drucke bis zu – 2,5 MPa (Megapascal) entsprechend -25 bar und darüber hinaus können bei der Messung auftreten.

Kammer ohne Deckel mit Mikroskop zur Betrachtung des Wasseraustritts. Hinten die Pressluftflasche

Deckel der Kammer, um sie luftdicht zu verschließen.