Geschichte des Tees
Die Geschichte des Tees – „wie Tee die Welt veränderte“
Vor etwa 5000 Jahren begann die Geschichte des Tees. Ein kleines Wissen über den Weg des Tees macht den Genuss jeder Tasse Tee vollkommener.
Entdeckung des Tees. – Legenden
Laut einer chinesischen Legende fing alles an einem Frühlingsabend des Jahres 2737 vor Christi Geburt an. Der chinesische Kaiser Shen Nung kam von einer langen Reise, kochte sich unter einem Baum Wasser ab um den Durst zu löschen. Ein leichter Wind wehte ein paar Blätter ins Wasser. Das Wasser verfärbte sich hellgrün und ein angenehmer Duft stieg aus dem dampfenden Kessel auf. Der Kaiser probierte diese fremdartige Mischung, fand es köstlich und fühlte sich erfrischt und belebt.
Der Baum war ein wilder Teebaum und so wurde der Tee entdeckt.
Eine japanische Legende weiß von einem buddhistischen Mönch namens Bodhi Dharma zu berichten.
Erbost über den Schlaf, der ihn beim Meditieren zu überwältigen drohte, soll er sich beide Augenlider abgeschnitten haben. Er warf sie vor sich auf den Boden, danach seien an dieser Stelle zwei Teesträucher gewachsen. Der Mönch kostete davon, danach fühlte auch er sich so erfrischt, dass er von nun an stundenlang vor sich hin sinnen konnte, ohne einzuschlafen. Bodhi Dharma war auf der Reise nach China um die Lehren des Buddhismus zu verkünden, zuvor legte er das Gelübde ab – neun Jahre nicht zu schlafen. Nach 3 Jahren überkam ihn die Müdigkeit. Nach dem Genuss der Teeblätter war alle Müdigkeit verflogen, er schöpfte soviel Kraft, dass er die restl. sechs Jahre seiner Mission wach bleiben konnte.
Nun zu den TEE-FAKTEN:
350 n. Chr. – Tee wurde erstmals in dem Wörterbuch v. Kuo Po als „TU“ erfasst und einfach wie „ein Getränk aus gekochten Blättern“ beschrieben.
Der Dichter LuYu schrieb 780 n. Chr. eine erste fachliche Studie über den Tee mit dem einfachen Titel „Das klassische Buch vom Tee“ – Chajing – Die Hl.Schrift des Tees genannt. Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt und behandelt Themen wie z.B. Herkunft Kultivierung der Teepflanze Anbaugebiete, Teeherstellung , Methoden und Utensilien der Teezubereitung. Chajing besteht aus mehreren Bänden und Kapiteln z.B. Wesen der Teepflanze, Teeernte oder die Auslese der Blätter. Die besten Teeblätter müssen „Falten haben wie der lederne Stiefel eines tatarischen Reiters, sich aufrollen wie die Wamme eines gewaltigen Ochsen, sich entfalten wie ein Nebel, der sich aus einer Bergschlucht erhebt, usw usw. Übrigens hielt Lu Yu Blau für die ideale Farbe der Teeschale, da es dem Getränk einen zusätzlichen Grünschimmer verlieh, Hierzu gibt es noch mehr und interessante Beschreibungen, doch es würde zu weit führen.
Während der Tang Dynastie (620-907 n. Chr.) erlebte der Tee seine goldene Zeit. in der folgenden Sung Dynastie (960 – 1279 n. Chr.) entstand in neuen Provinzen die Tradition der blumigen Tees. Leider verlor der Tee seine Popularität währen der Mogul-Herrschaft (1279 – 1368), blühte jedoch während der Ming Dynastie wieder auf, als die Fermentation entdeckt wurde. Dadurch wurde die Produktion von neuen Teesorten wie Oolong und Schwarzer Tee ermöglicht.
Um das Jahr 900 brachte ein arabischer Handelsreisender zum ersten Mal die Kunde vom bisher unbekannten „China-Getränk“ nach Europa. Aber erst 1610 traf an Bord eines Schiffes der Holland-Ostindien-Kompanie die erste Teeladung aus Macao/China in Europa ein. Über Holland, wo sich Tee schnell zum beliebtesten Getränk der Bevölkerungsschichten entwickelte, gelangte das Exoticum Mitte des 117. Jahrhunderts an den Hof Ludwigs XIV. Der gichtgeplagte Sonnenkönig erhoffte sich von dem „bernsteinfarbenen“ Trank Linderung seiner Leiden. Er hatte erfahren, dass derartige Gebrechen weder in China noch in Japan bekannt waren. Im deutschsprachigen Raum gehörte Tee erst im Biedermeier zum guten Ton in den Salons.
Zum Thema „Tee als Verkaufsgegenstand “
Die Überführung des Tees aus China oder Japan per Schiff dauerte teils 9 und mehr Monate und galt daher als qualitativ nachrangig gegenüber dem Tee, der über das Land beispielsweise als sogenannter Karawanentee über die Mongolei nach Russland überführt wurde (hier im Jahre 1618) als Wassilij Storkow erstmals 200 Kisten Tee als Geschenk für den Zaren brachte.
1658 erschien die 1. Werbung per Flugblätter in England.
1717 wurde das 1. Teegeschäft in London v. Thomas Twining eröffnet.
1773 Die Briten brachten den Tee auch mit in die „Neue Welt“, wo der Tee bald auf dem 3. Platz der importierten Handelsgüter stand. Dies nahm die britische Regierung zum Anlass, Tee in den Kolonien mit hohen Steuern zu belegen und verursachten damit im ganzen Land Proteste. Es kam zu einem Widerstand gegen die britische Kolonialpolitik im Hafen der nordamerikanischen Stadt Boston. Am 16. Dezember 1773 drangen symbolisch als Indianer verkleidete Bostoner Bürger in den Hafen ein und warfen 3 Ladungen Tee – 342 Kisten – der britischen East India Trading Company von dort vor Anker liegenden Schiffen ins Hafenbecken.
Dieser Akt, bekannt als „Boston Tea Party gilt als Auftakt zum amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.
Im 19. Jahrhundert reihte sich Indien in die großen Teeproduzenten ein. Die Eröffnung des Suez-Kanals 1869 verkürzte den Seeweg nach Europa um 7000 km und gab nun auch anderen Schiffen die Gelegenheit, mit Tee Handel zu treiben.
Mitte des 17. Jahrhundert kam Tee über Holland nach Ostriesland hier entwickelte sich eine eigene Teekultur.
1778 versuchte der Preußische König Friedrich II den Teekonsum in Deutschland zu verbieten, blieb dabei aber erfolglos.
1848 Robert Fortun wurde von der Ostindischen Kompanie nach China geschickt mit dem Ziel, Teepflanzen zu beschaffen und die Monopolstellung der Chinesen damit zu brechen. In einem Zeitraum von 3 Jahren verschiffte Fortune über 20.000 Stecklinge und Sämlinge von Teepflanzen nach Indien. Als 1. Europäer entdeckte er während seiner Reise, dass Grüner Tee und Schwarzer Tee aus derselben Pflanze hergestellt wurden.
Um Teeproben an seine Kunden zu versenden, füllte er Tee in kleine Seidenbeutel. Seine Kunden nutzten die kleinen Beutel dazu, sie ganz in das Wasser einzutauchen, in dem Glauben, dass dies so von Sullivan vorgesehen war.
In Europa spielt der Tee erst hinter dem Kaffee eine Rolle. Vergangen sind die Zeiten der „Tanztees“ in den 1920er Jahren. Tee passte im 20. Jahrhundert nicht mehr zu den hektischen Zeiten. Für aufwändige Tee-Zeremonien und für den 5 o´clock tea hatten die Europäer immer weniger Zeit.
Heute besinnt man sich wieder auf die gesundheitlichen Aspekte des Tees. Im Zuge von Wellness und Körperbewusstsein wird er auch in Deutschland wieder entdeckt. Teeläden und Sorten erleben einen Boom.
A.Widmann
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