AK PflanzenökologieAllgemeinForschendes Lernen

Projekt: Ein Bodenfeuchtesensor für grobkörniges Kultursubstrat

Gängige Bodenfeuchtesensoren z.B. von Gardena Typ 1188 funktionieren gut bei feinkörnigem Bodenmaterial. Bei gröberem, nicht homogenem Substrat mit z.B. Steinen kann es zu fehlerhaften Messergebnissen kommen, da diese Sensoren nur auf einer kleinen Fläche messen. Der Ansatz war deshalb, über eine größere Fläche zu messen, um dieses Problem zu umgehen.

Für den Versuch werden 2 Lochbleche aus Edelstahl der Größe 70 x 180 mm im Abstand von 100 mm mittels Abstandshalter aus Kunststoff montiert (Abb. 1) und in einem Pflanzgefäß platziert. Der Pflanztopf wird mit mineralischem Substrat aus dem Kiesbeet befüllt.

Eigenbausensor aus zwei Edelstahl-Lochblechen im Abstand von 100 mm
Abb. 1: Eigenbausensor mit großer Messfläche
Pflanztopf mit Sensor, Substrat und angeschlossenem Strommessgerät.
Abb. 2: Versuchsaufbau

Zwischen die Platten wird eine Gleichspannung von 25V angelegt und der Strom gemessen, der bei unterschiedlicher Befeuchtung fließt (Abb. 2). Es zeigt sich, dass dieser Strom linear abhängig von der Bodenfeuchtigkeit ist.

Strommessung in Anhängigkeit von der Bodenfeuchte
Abb. 3: Strommessung in Anhängigkeit von der Bodenfeuchte

Die Messungen ergibt einen Strom von 33 mA bei einem zu 100% mit Wasser gesättigtem Substrat (Abb. 3).

Pro 20% Bodenfeuchtigkeit ergeben sich ca. 6 mA Stromzunahme.

In weiteren Messung soll gezeigt werden, ob Pflanzenwachstum die Strommessung beeinflusst. Dazu werden Blutstorchschnabelpflanze in Töpfe mit und ohne Sensor gepflanzt und an einen Sensor eine Gleichspannung von 25 V angelegt. Nach 3 Wochen zeigt die Pflanze im Topf mit dauerhaftem Stromfluss ein verzögerte Entwicklung (Abb. 4 und 5). Die Hemmung des Pflanzenwachstum bei angelegter Gleichspannung und unter permanenten Stromfluss kann auch an Senfkeimlingen gezeigt werden (Abb. 6 und 7).

Blutstorchschnabel am 11.04.2023 | Links: Topf ohne Sensor, ohne Strom Mitte: Topf mit Sensor , ohne Strom Rechts: Topf mit Sensor, mit Strom
Abb. 4 Blutstorchschnabel am 11.04.2023
Links: Mit Sensor, ohne Strom| Mitte: Mit Sensor, ohne Strom | Rechts: Mit Sensor, mit Strom

Blutstorchschnabel am 05.05.2023
Links: Topf ohne Sensor, ohne Strom
Mitte: Topf mit Sensor , ohne Strom
Rechts: Topf mit Sensor, mit Strom
Abb. 5 Blutstorchschnabel am 05.05.2023
Links: Mit Sensor, ohne Strom |Mitte: Mit Sensor, ohne Strom | Rechts: Mit Sensor, mit Strom

Senfkeimlingen 17 Tage nach Aussaat (Aufsicht) Links: Mit Sensor und Strom Mitte: Mit Sensor ohne Strom Rechts: Ohne Sensor, ohne Strom (Kontrolle)
Abb. 6: Senfkeimlinge 17 Tage nach Aussaat (Aufsicht)
Links: Mit Sensor und Strom | Mitte: Mit Sensor ohne Strom | Rechts: Ohne Sensor, ohne Strom (Kontrolle)
Senfkeimlingen 17 Tage nach Aussaat, Ansicht seitlich: Links: Mit Sensor und Strom Mitte: Mit Sensor ohne Strom Rechts: Ohne Sensor, ohne Strom (Kontrolle)
Abb. 7: Senfkeimlinge 17 Tage nach Aussaat (Ansicht seitlich)
Links: Mit Sensor und Strom | Mitte: Mit Sensor ohne Strom | Rechts: Ohne Sensor, ohne Strom (Kontrolle)
Geranium sanguineum nach 2 Wochen unter dauerhafter Einwirkung von Wechselstrom (15 V, 50 Hz)
Geranium sanguineum nach 2 Wochen unter dauerhafter Einwirkung von Wechselstrom (15 V, 50 Hz)

In einem weiteren Versuch wird der Einfluss von Wechselstrom auf das Pflanzenwachstum untersucht.

Wie auf dem rechten Bild zusehen ist, entwickelt sich die Pflanze gut und setzt auch Blüten an. Permanent fließender Wechselstrom scheint keinen oder nur einen geringen Einfluss auf das Pflanzenwachstum zu haben.

Geranium sanguineum nach 6 Wochen unter dauerhafter Einwirkung von Wechselstrom (15 V, 50 Hz)
Geranium sanguineum nach 6 Wochen unter dauerhafter Einwirkung von Wechselstrom (15 V, 50 Hz)