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Caroline Herschel (1750 – 1848) – die Sternenforscherin

Die deutsche Astronomin entdeckte mehrere Kometen, berechnete genaue astronomische Reduktionen und erstellte den Zonenkatalog hunderter Sternhaufen und Nebel.

Caroline Herschel 1829, Ölgemälde von Melchior Gommar Tieleman
Caroline Herschel 1829, Ölgemälde von Melchior Gommar Tieleman

Caroline Herschel wurde zur Konzertsängerin ausgebildet und im Elternhaus mit der Philosophie und Astronomie vertraut gemacht. Sie schreibt in ihren Erinnerungen:
Mein Vater war ein großer Bewunderer der Astronomie und besaß einige Kenntnisse in der Wissenschaft. Ich erinnere mich, daß er mich in einer kalten Nacht auf die Straße führte, um mich mit einigen unserer schönsten Sternbilder bekannt zu machen, nachdem wir vorher einen Kometen, der eben sichtbar war, beobachtet hatten.“

Aber zunächst arbeitete sie als Sängerin bei ihrem Bruder Friedrich Wilhelm Herschel, Konzertleiter in Bath/England. Als er eher zufällig den Planeten Uranus entdeckte, erhielt er vom englischen Hof eine Anstellung als Astronom. Caroline entschied sich, ihre erfolgreiche Gesangskarriere aufzugeben und arbeitete als wissenschaftliche Assistentin bei ihrem Bruder. Übrigens war sie die erste Frau in England, die für ihre astronomischen Arbeiten ein Gehalt bezog – 50 Pfund im Jahr.

Caroline und Wilhelm Herschel am Tag der Entdeckung des Planeten Uranus
Caroline und Wilhelm Herschel am Tag der Entdeckung des Planeten Uranus

Sie begann mit eigenen Erforschungen des Sternenhimmels und entdeckte 1783 drei bemerkenswerte Nebel, sowie 1786 und 1797 acht Kometen. 1797 legte sie der Royal Society einen Index zu John Flamsteeds Beobachtungen vor, zusammen mit einem Katalog von 561 Sternen, welche in dessen British Catalogue fehlen, sowie zusätzlich eine Liste von Fehlern in dieser Publikation.

Zahlreiche Auszeichnungen wurden Caroline Herschel verliehen – 1828 unter anderem die Goldmedaille der Royal Astronomical Society, zu deren Ehrenmitglied sie 1835 ernannt wurde. Sie war die erste Frau, der Anerkennungen dieser Art zuteil wurden. Anlass dazu war ihr sogenannter “Zonenkatalog”, den sie zum Andenken an ihren Bruder erstellt hatte. Er enthielt die reduzierten Beobachtungen sämtlicher von Wilhelm Herschel entdeckten Nebel und Sternhaufen.
Caroline Herschel starb mit 97 Jahren in Hannover.

Autorin: Ilse Fodil, 03.2022

Quelle:

https://de.wikipedia.org/wiki/Caroline_Herschel

Bilder:

Caroline Herschel 1829, Ölgemälde von Melchior Gommar Tieleman. Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66456850

Caroline und Wilhelm Herschel am Tag der Entdeckung des Planeten Uranus. Von Paul Fouché – http://www.brooklynmuseum.org/eascfa/dinner_party/place_settings/image.php?i=29&image=601&b=bio, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7947409