Ulmer Straßenprojekt
Nach dreijähriger intensiver Arbeit freut sich unser Zawiw-AK Frauengeschichte über die Veröffentlichung des Projektergebnisses mit dem Titel „Eigenwillig und couragiert – Wegweisende Frauen in Ulm und Neu-Ulm“ „Ein ungewöhnliches und äußerst gelungenes Buch“ konstatierte der Verleger Udo Vogt von der Süddeutschen Verlagsgesellschaft bei der Pressevorstellung des Buches, am 27.9.2009 im Verlagshaus.
Wir verfolgten die Spuren der 52 Frauen, nach denen drei Prozent der ca. 1700 Straßen in Ulm und Neu-Ulm benannt sind, recherchierten im Internet, in Archiven oder befragten Zeitzeugen der Straßennamenträgerinnen. Es war eine nicht leichte Aufgabe, der wir aber mit viel Spaß und großem Eifer nachkamen. Herausgekommen ist eine Fülle von Geschichten, Anekdoten und biografischem Material über die Protagonistinnen. Jede von uns 12 Seniorstudentinnen verarbeitete die Stoffsammlung zu einer typischen Geschichte ihrer jeweils ausgewählten Frau als Ergänzung zu einer biografischen Zeittafel.
Das Titelbild zeigt die heilige Afra im Chorgestühl des Ulmer Münsters, nach der ein Weg in Neu-Ulm Pfuhl benannt ist.
Überraschungen erlebten wir genügend bei unseren Recherchen. So ist etwa nicht die heilige Maria Namensgeberin der Marienstraße in Neu-Ulm, sondern die bayrische Königin Maria (gest. 1889) und Mutter von Ludwig II (gest.1886). So erinnert auch die Ottiliengasse in Söflingen nicht an eine Heilige, sondern trägt den Vornamen der Tochter eines Söflinger Bauwerkmeisters des 20. Jahrhunderts. Auf dem Straßenschild der Mathildenstraße beim Ulmer Gefängnis steht leider nur der Vorname einer ehemals tüchtigen Ulmer Geschäftsfrau, die Firmeninhaberin der Wielandwerke, die nach dem Tod ihres Mannes das Unternehmen zum Blühen brachte mit gleichzeitigem großen sozialem Engagement.
Dank der Unterstützung von Sponsoren und der Bürgerstiftung konnte das Buch in einer wunderschönen Aufmachung erscheinen, ist nun aber leider vergriffen.