AK Grüner WasserstoffAllgemeinBürgerwissenschaften

Wie bringt man eine Wasserstoffrakete an den Start?

Und was ist grüner Wasserstoff (H2), und was ist grauer H2? Und wie kann aus Wasser Energie für die Zukunft entstehen? – Mit diesen Fragen beschäftigten sich rund 18 Schülerinnen und Schüler im Rahmen ihres H2-Projekttages am 23. Oktober 2025. Die 10. Klasse des Albert-Einstein-Gymnasiums aus Ulm-Wiblingen fand sich am WBZU (Weiterbildungszentrum für innovative Energietechnologien der Handwerkskammer Ulm) ein, um alles Wissenswerte rund um das Thema grüner H2 und seinen CO2-mindernden Einsatz in der Energiewende zu erfahren.

Gemeinsam mit den ehrenamtlichen H2-Lotsen des Arbeitskreises Grüner Wasserstoff und Dr. Susanne Sihler vom WBZU tauchten die Jugendlichen tief in die faszinierende Welt des regenerativen Energieträgers und Energiespeichers ein. Im Impulsvortrag von Dr. Jürgen Kotter, erfuhren sie von den einzigartigen Eigenschaften des H2 und dass kein Verbrenner-Auto ohne H2 fahren würde. Sie vertieften ihr Wissen von der Elektrolyse, dem Transport und der Speicherung des grünen H2. Geschlossen wurde der gedankliche Kreis, indem Beispiele für die Verwendung des grünen H2 zur Energieerzeugung in der Brennstoffzelle vorgestellt wurden. Ergänzt wurde der Vortrag durch spannende Video-Einblicke in die zukünftige H2-basierte Stahlerzeugung im Kontext der Energiewende.

Wie bringt man eine Wasserstoffrakete an den Start? Dr. Susanne Sihler kennt die Antwort.

Mithilfe der Elektrolyse zerlegten die Schülerinnen und Schüler Wasser selbst in seine Bestandteile und nahmen eine „Fahrstunde“ mit den H2-Modellautos, die das Gas per Brennstoffzelle nutzen, um ihren Elektromotor zu betreiben. Dieser aktive Part fand großen Anklang, ebenso wie die selbst durchgeführten Glimmspanproben an Sauerstoff und H2. Besonders eindrucksvoll waren die Demonstrationen durch Frau Dr. Sihler. Eine eigentlich unsichtbare H2-Flamme sowie eine kontrollierte Knallgasreaktion, die eine „Minirakete“ steigen ließ, zeigten auf anschauliche Weise das Verhalten des Gases. Gleichzeitig vermittelten ihre Experimente ebenso, wie das Gas sicher zu handhaben ist.  Äußerst anschaulich gab sie tiefere Einblicke in den Aufbau und die Funktionsweise von H2-Brennstoffzellenstacks. Neben den Modell-Stacks zum Anfassen, stellte sie auch weitere Anwendungsbeispiele vor, wie zum Beispiel mobile Strom-erzeugende H2-Brennstoffzellen in der Notstromversorgung oder für Baustellen und Outdoor-Events.

Eine coole Gruppenarbeit zum Thema „Klimaschutz – mit Geld oder mit Demokratie?“ machte den Schülern und Schülerinnen besonders viel Spaß und bewies, dass sie viele eigene Ideen zum Klimaschutz entwickeln und deren potenzielle Umsetzung reflektieren können.

Ein Quiz am Ende des Projekttages zeigte, wie stark das Wissen der Jugendlichen rund um den regenerativen Energieträger H2 und dessen Bedeutung für die Energiewende und die CO2-Minderung gewachsen ist.