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Prof. Lesch in Senden: Klimakrise und Energiewende – Warum wir jetzt handeln müssen

Bei seinem Vortrag in Senden spannte Prof. Harald Lesch einen eindrucksvollen Bogen von der Physik der Erdatmosphäre bis zu den großen Fragen unserer Zeit: Wie wollen wir künftig leben, wirtschaften – und Verantwortung übernehmen?

Er machte klar: Die Erderwärmung ist kein fernes Zukunftsszenario, sondern längst Realität. Der Mensch mit seinem stetig wachsenden Energiebedarf ist zum entscheidenden Faktor geworden. Unser Ausstoß von CO₂ legt sich wie eine immer dichtere, wärmende Decke um die Erde. Je mehr wir davon produzieren, desto mehr Wärme bleibt in der Atmosphäre – mit spürbaren Folgen: Hitzewellen, Extremwetter, schmelzende Gletscher und ein steigender Meeresspiegel.

Dabei ist unsere Atmosphäre eigentlich ein Wunder: Sie schützt und wärmt uns, macht das Leben überhaupt erst möglich. Doch durch den übermäßigen Ausstoß von Treibhausgasen gerät dieses empfindliche Gleichgewicht aus den Fugen – und das Klima verändert sich weltweit.

Die Energiewende, so Lesch, ist keine Frage von Ideologie oder Parteipolitik, sondern eine naturwissenschaftliche Notwendigkeit. Die Physik lässt sich nicht überstimmen, auch nicht durch Wunschdenken. „Die Natur hält sich nicht an Parteiprogramme“, sagt er.

Hindernisse gibt es viele: veraltete Subventionen für fossile Energieträger, wirtschaftliche Fehlanreize, aber auch gesellschaftliche Trägheit. Wenn wir sie nicht überwinden, drohen sogenannte Kipppunkte – Zustände, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen und unser Leben tiefgreifend verändern würden. Umso wichtiger sind Bildung, Aufklärung und Mut zum Handeln.

Doch Lesch bleibt nicht bei der Warnung stehen. Mit Leidenschaft zeigt er, dass die Energiewende eine große Chance ist – für uns alle:

  • Mehr Unabhängigkeit: Weniger Abhängigkeit von Energieimporten.
  • Sichere Versorgung: Ein stabiles, widerstandsfähiges Energiesystem.
  • Regionale Wertschöpfung: Stärkung von Gemeinden und lokaler Wirtschaft.
  • Klimaschutz: Erhalt unserer Lebensgrundlagen.
  • Gesundheit: Saubere Luft, weniger Schadstoffe, weniger Hitzerisiken.
  • Naturschutz: Schutz und Förderung der Artenvielfalt.
  • Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Stärkung demokratischer Strukturen und Solidarität.

Am Ende seines Vortrags schlägt Lesch einen sehr emotionalen Ton an: Es ist Zeit zu handeln – jetzt.
Er unterstreicht die Rolle von Wasserstoff als wichtigem Baustein für Industrie und Verkehr, mahnt jedoch, diesen wertvollen Energieträger mit Bedacht einzusetzen: „Wasserstoff darf nicht einfach verheizt werden – er gehört dorthin, wo er wirklich gebraucht wird.“